Artikel vom 
November 24, 2020

Innere Unruhe: Das kannst du tun!

Lesedauer 4 Minuten

Konzentriert ein Kapitel im Buch lesen, gemütlich auf dem Sofa entspannen oder ohne Unterbrechungen durchschlafen – Für Menschen mit innerer Unruhe sind das große Herausforderungen.

Innere Unruhe – Was ist das eigentlich genau?

Das Gefühl der inneren Unruhe nehmen viele Betroffene als eine starke nervöse Anspannung wahr. Ruhe genießen und abschalten? Das ist fast unmöglich. Viele Betroffene berichten, dass sie sich getrieben fühlen und am liebsten vor sich selbst weglaufen würden – so quälend ist die ständige innere Unruhe für sie. 

Das häufige Problem bei innerer Unruhe: Die Ursache ist oft nicht eindeutig und es gibt keine klare Definition. Manche beschreiben es als innere Anspannung oder auch inneren Stress. Was jedoch auf alle Betroffenen zutrifft: Der Wunsch nach dem Ende der inneren Unruhe ist groß!

Aber wie kann man innere Unruhe bekämpfen? Gibt es Hilfe, die nervöse Anspannung zu lindern? Antworten findest du in diesem Artikel.

Ein hoher Leidensdruck durch anhaltende innere Unruhe

Stressige Phasen kennen die meisten Menschen: Wichtige Ereignisse, wie eine Prüfung, ein Umzug oder Jobwechsel stehen an und bringen nicht selten phasenweise innere Unruhe mit sich.

Was ist aber, wenn die innere Unruhe nicht nur Teil einer stressigen Phase ist, sondern bleibt? 

Betroffene nehmen sie als sehr quälend wahr: Die dauernde nervöse Anspannung ist anstrengend, schwer einzuschätzen und häufig nicht wirklich erklärbar.

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Versuch es selbst einmal, die innere Unruhe zu beschreiben, wenn du das Gefühl kennst. Gar nicht so leicht, oder?

Eine Hilflosigkeit macht sich breit und hält Betroffene nachts häufig wach. Zur Ruhe kommen, Augen zu und einschlafen? Daran ist nicht zu denken. Viel zu stark drängt sich die Anspannung in den Vordergrund und lässt einen fast “verrückt” werden. Das Bedürfnis am liebsten vor sich selbst weg zu laufen, drückt einen im Gedankenkarussell immer fester in den Sitz. 

Innere Unruhe – Wo kommt sie her?

Obwohl innere Unruhe wie ein dichter Nebel scheint, gibt es eine Reihe verschiedener, möglicher Ursachen. Dabei kann zwischen externen, körperlichen oder psychischen Faktoren unterschieden werden. Nicht selten treffen aber auch mehrere dieser Ursachen aufeinander und lösen die innere Unruhe aus.

Einige mögliche externe Ursachen:

  • Zu viel Koffein und Nikotin
  • Als Nebenwirkung bestimmter Medikamente und der Einnahme einiger Drogen
  • Stressige Phasen, die durch bestimmte Termine oder Lebensänderungen entstehen 

Häufig stellen Ärztinnen/Ärzte oder Therapeutinnen/Therapeuten auch körperliche oder psychische Ursachen fest:

  • Unterzuckerung
  • niedriger Blutdruck
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Wechseljahre
  • Depression
  • Schlafstörungen
  • Angst

Ist innere Unruhe eine Begleiterscheinung einer psychischen Krankheit?

Diese Frage können wir unmöglich in einem Blogartikel beantworten, denn es Bedarf einer medizinischen Einschätzung von Ärzten oder Psychotherapeutinnen.

Innere Unruhe kann, neben einer Depression, ebenfalls eine mögliche Begleiterscheinung einer Angststörung sein. Angst kann nämlich ein Gefühl von “getrieben sein” oder “sich nicht sicher zu fühlen”, auslösen.

Andersherum ist es auch denkbar, dass Menschen ängstlicher werden, gerade weil die innere Unruhe nicht erklärbar ist und die Betroffenen das Gefühl nicht genau benennen können.

Gerade bei einer Panikstörung oder Agoraphobie ist das Nervensystem sehr empfindlich und “feuert” zu viel mit elektrischen Signalen: Das kann sich schnell wie innere Unruhe anfühlen. 

Aber innere Unruhe deutet nicht unbedingt auf eine psychische Erkrankung hin! Es kann eine mögliche Begleiterscheinung davon sein, aber auch eine völlig andere Ursache haben.

Was kannst du tun, um der Sache auf den Grund zu gehen?

Wie du siehst, ist es gar nicht so einfach, innere Unruhe einzuordnen und bei der Wurzel zu packen. Werde Experte oder Expertin für dein Empfinden: Aber um nun herauszufinden, ob sich deine innere Unruhe auf eine stressige Phase zurückführen lässt, oder doch einen körperlichen Ursprung hat, hilft es sich folgende Fragen zu stellen:

  • Wann tritt das Gefühl der Nervosität auf? 
  • Bist du in den Situationen meist allein oder in Gesellschaft? 
  • Zu welcher Tageszeit tritt es auf – früh morgens beim Aufwachen oder gegen Abend, wenn alle To Do’s abgehakt sind? 
  • Bist du in einer gewohnten Umgebung oder an fremden Orten? 
  • Kannst du eine Regelmäßigkeit feststellen? 
  • Und beobachte ganz konkret: Wie lange hält die innere Unruhe im Durchschnitt an? Geht sie von allein wieder weg? 

Kleiner Tipp: Vielleicht hilft es dir zum Beantworten der Fragen ein Tagebuch zu führen, in dem du dir die Antworten zu den Fragen notierst. So gewinnst du schnell einen Überblick über deine innere Unruhe.

Neben diesen Fragen gibt es eine Menge Dinge, die beim Entspannen helfen und etwas Ruhe in deinen Alltag bringen können. Was könnte dir gut tun? Wir haben 5 Tipps, was du gegen deine innere Unruhe machen kannst:

1. Tee trinken

Abwarten und Tee trinken? Das Sprichwort ist nicht nur eine Redewendung, sondern bringt tatsächlich etwas Wahres mit sich. Es gibt unzählige Beruhigungs- und Entspannungstees in den Supermarktregalen. Aber auch bestimmte Kräutertees haben eine beruhigende Wirkung. Dazu zählen Melisse, Baldrian, Kamille, Lindenblüten und Pfefferminze.

Was ebenfalls helfen kann: Ein Glas Buttermilch trinken.

2. Bewegung und Sport

Versuche, dich mehr zu bewegen und kleine Sporteinheiten in deinen Alltag einzubauen. Die körperliche Anstrengung hilft nicht nur gegen die innere Unruhe, sondern auch beim Einschlafen. Also am besten raus an die frische Luft, eine Runde joggen, ein kleines Workout oder eine Yoga-Session fest einplanen und dich auspowern. 

3. Stress reduzieren

Leichter gesagt, als getan: Stress ist fast nicht aus unserem Alltag wegzudenken. Neben der Arbeit noch private Termine einhalten, Kinder aus der Schule abholen und eine gute Freundin wartet noch auf einen Rückruf. Das kann schnell mal zu viel werden. Finde die Stressauslöser in deinem Alltag und versuche sie zu reduzieren. Das lässt dich etwas mehr Durchatmen und schafft Raum für Entspannung.

4. Entspannungstechniken 

Es gibt eine Vielzahl an Entspannungstechniken, die zum Teil auch leicht zu erlernen sind. Bewährt haben sich Autogenes Training, Yoga, Meditation oder auch progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.

Es gibt viele Videos und Anleitungen im Internet, die Techniken, Übungen und Abläufe erklären und dir so beim Entspannen helfen. 

5. Ein warmes Bad

Ein warmes Vollbad kann wahre Wunder wirken. Das Wasser sollte wärmer als deine Körpertemperatur sein und um in den richtigen Entspannungsmodus zu kommen, bleibe am besten 15-20 Minuten im Wasser. Du kannst ebenfalls Badezusätze ins Wasser geben, die für Beruhigung sorgen.

Mit diesen Tipps findest du neben Ruhe vielleicht auch ein wenig Ablenkung. Dein Gedankenkarussell um die innere Unruhe kann so vielleicht gerade bei Sport und Bewegung einmal anhalten. Sie sollten jedoch keine Kompensation der Unruhe werden! Denn so kann schnell eine Abhängigkeit entstehen. Dass du ausschließlich zur Ruhe kommen kannst, wenn du ein warmes Bad genommen hast, im Urlaub warst oder eine Runde durch den Park gejoggt bist, sollte nicht das Ziel sein.

Ganz egal, ob du eine stressige Phase hast, oder ein anderer Grund dahinter steckt hast du mit diesen 5 Tipps eine kleine Auswahl, die hilft Ruhe in deinen Alltag zu bringen und Entspannung zu finden.

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Friederike Schubbert

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